Montag, 25. April 2016

Mittelalterliche Schlägerei




«500 Jahre reines Bier», ein Fest. Wie der Name schon assoziiert, es handelt nicht nur über sondern auch von ganz viel Gerstensaft. Freitagabend, Ingolstadt. Der erste Tag der Feierlichkeiten. Angela Merkel war heute auch schon hier und hat mit der Audi-Stadt auf 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot angestossen. Angela selbst habe ich zwar nicht mehr angetroffen, dafür bin ich zu spät angereist. Das ist sekundär, Bier ist noch vorhanden und die Feierlichkeiten sind noch in vollem Gange. Die gesamte Altstadt ist voll mit Menschen, das Wetter ist mild, tolle Voraussetzungen für das grosse Fest, welches in den alten Gassen gefeiert wird. Überall sind Menschen, Essensstände, Bierschänken, Bänke und Tische zu sehen. An verschiedenen Plätzen sind Bühnen aufgestellt, auf denen Künstler im Mittelalter-Stil Ihre Performance zeigen. Gaukler, altertümliche Gesänge. Die keltisch-mittelalterliche Band mit dem Namen «Trollfaust» zieht mich in Ihren Bann. Zwar sind die Texte sehr dunkel, es wird vom Teufel und dem Tod gesungen. Neben eigens komponierten Songs singt die Band auch Lieder aus geschichtlichen Überlieferungen des alten Europas. Die Stücke sind tanzbar, rhythmisch und wild, wie die Bandmitglieder. Es ist wirklich sehr schön, hier zu zusehen und einen Sitzplatz in der Menschenmenge konnte ich auch ergattern. Gebannt schaue ich dem Treiben auf der Bühne zu. Schräg vor meinem Platz tanzen wild kostümierte Gäste auf Tisch und Bank. Wahrscheinlich schon zu viel Bier denke ich mir. Genau in diesem Moment geht es los. Ein Passant vom Nachbartisch, auch verkleidet, packt einen der Partyfreaks am Kragen, reisst ihn vom Tisch und los geht die Schlägerei. Die anderen Gäste schauen gespannt, wie es weiter geht. Sie rangeln und einige Besucher und Kollegen der Beiden versuchen sie zu trennen. Ohne Erfolg. Doch plötzlich, stoppen die Zwei, ein Mobiltelefon wird gezuckt und die Taschenlampe angestellt. Einer der Beiden hat seine Brille verloren. Nun suchen die Zwei die Brille, die Schlägerei scheint vergessen zu sein. Nachdem die Sehhilfe gefunden ist, umarmen sich die beiden Prügelknaben und gehen getrennte Wege. Vielleicht wurden im Mittelalter Schlägereien so abgehalten, frage ich mich und muss schmunzeln.








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