Freitag, 25. November 2016

Wir sind WIR oder was?

Vor knapp zwei Wochen, hatte ich keine Ahnung, um was es sich bei einer WIR-Messe handelt. WIR, das hört sich für mich nach Gemeinschaft, Miteinander oder Harmonie an. Weit gefehlt, denn WIR ist ein Zahlungsmittel. Können wir dann morgen mit Steinen, Sand oder gar Spielgeld bezahlen?

Echt, es gibt sogar eine WIR-Bank, ja, ein Geldinstitut für WIR-Geld. Zwar handelt es sich dabei um Buchgeld, also physisch existiert das Geld nicht. Aber trotzdem, irgendwie klingt das nach Community oder Sekte. Eine eigene Messe nur für WIR?

Auf der WIR-Messe in Zürich darf ich die Seehof Selection an einem Stand bewerben, alleine. Es ist zwar anstrengend, doch ich komme immer recht schnell mit den Messebesuchern ins Gespräch, versuche die Bedürfnisse der jeweiligen Person zu erfragen, damit ich Ihnen genau das passende Haus mit den gewünschten Kriterien anbieten kann. 

Noch immer bin ich überrascht, wie oft das Hotel Steinbock nach einem kurzem Smal Talk in den Fokus rückt. Mehr als nur einmal erntete ich positiv überraschte Gesichter mit der Antwort: "Echt, da müssen wir ja gar nicht mehr bis ins Südtirol fahren, wenn wir ein solch tolles Angebot in knapp 2 Stunden Fahrzeit erhalten." 

"Cool", denke ich mir, wir sind auf dem richtigen Weg. Auch konnte ich einem Pärchen den Steinbock über Silvester verkaufen. Er war zwar skeptisch, aber sie wollte unbedingt und so konnte ich die customer journey für die zwei abschliessen, denn sie haben direkt gebucht. 

Donnerstag, 24. November 2016

Stadt oder doch Land

Vor kurzem bin ich in die höchstgelegenste Stadt Europas gezogen. Und ich muss sagen, es hat schon mehr Möglichkeiten, als im Unterengadiner Hauptort Scuol.

Heute durfte ich mit einer in Davos ansässigen Firma zusammen arbeiten - und plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, wo ich hier gelandet bin. Ein bereits vor Monaten geplanter Auftrag sollte heute ausgeführt werden, um 10.00 Uhr soll es beginnen. Also nehme ich das Telefon in die Hand und erkundige mich bei unserem Techniker, nach dem aktuellen Stand. Er teilt mir, dass die Firma bereits hier sei und mit der Arbeit beginnt. Ich schnappe mir die Kamera und los geht die Mission, den Wechsel der Schilder bildlich zu dokumentieren. Als ich vor dem Haupteingang eintreffe, sehe ich zwei Männer etwas planlos dastehen. Ich frage, wann es los geht. «Bald», erwidern diese, «die Hebebühne fehlt noch». So warten wir, zwar bitte ich die Beiden, mich anzurufen, doch ich merke schnell, dass das schief gehen würde. Warten wir eben, denke ich mir.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fährt ein Auto mit Anhänger vor und stoppt beim Hotel. In einer Seelenruhe wird die Hebebühne abgeladen und aufgestellt. Die zwei Arbeiter steigen nun in den Korb der Hebebühne und beginnen in die Höhe des Schildes zu fahren. Entspannt begutachten die zwei die Befestigung der Tafel, werweiseln eine Zeit lang und lösen dann die Tafel aus ihren Verankerungen. «Endlich», denke ich mir, das Schild ist ab, jetzt noch das Neue nach hoch, festschrauben und fertig».

Denkste, das wäre auch zu schön um wahr zu sein. Jetzt stellen sie fest, dass weder Löcher noch Aussparungen ins neue Schild angebracht sind. Nun geht es so richtig los. Sie beginnen nun die Masse der Aussparungen der alten Tafel zu nehmen, zeichnen die Felder ins neue Schild und bemerken, dass sie weder eine Bohrmaschine noch eine Stichsäge dabei haben. Zwischenzeitlich windet es stark, rums, die alte Tafel fällt um und Styropor, Karton und weiteres Verpackungsmaterial werden auf die Hauptstrasse geweht. Doch das, scheint den Beiden egal, ich komme wieder zum Zuge. Nun springe ich dem Verpackungsmaterial hinterher und versuche gleichzeitig jemanden von der Haustechnik zu erreichen. Mit dem Verpackungsmaterial schlage ich mich tapfer, aber die Kollegen nehmen das Telefon nicht ab. Erneut ist Warten angesagt. penetrant versuche ich jemanden von der Technik zu erreichen. Nach etlichen erfolglosen Anrufen, habe ich Glück, ein Kollege kommt zu uns. Nur, das reicht nicht, denn jetzt versuchen die beiden zu erklären, was sie benötigen, doch die Sprachbarrieren sind zu gross. Also, gehen die zwei mit in die Werkstatt. Überraschend schnell kommen sie zurück, bewaffnet mit einer Bohrmaschine und einer Stichsäge. 

Ich frage: «Haben Sie hier überhaupt Strom»? «Ohhh», erhalte ich zur Antwort, also verschwinden sie wieder ins Hotel, auf der Suche nach einer Kabelrolle. Bald kommen sie wieder. Nun halte ich das neue Schild mit fest, damit die Aussparungen einfacher gesägt werden können. Dann wird das Schild genommen und mittels der Hebebühne nach oben gebracht. Jetzt hängt es auch noch schief, so, jetzt reicht es mir. Ich gehe, ein Foto von der neuen Tafel hole ich noch nach........

Mittwoch, 9. November 2016

Shoppen auf Bayerisch?

Ein Wochenentripp nach München mit so mancher Überraschung. In der Einkaufsmeile zwischen Stachus und Marienplatz bin ich an einem ganz besonderen Geschäft vorbeigekommen.

Mein Blick streift den Laden, ich schaue nochmals und erneut. Immer lese ich das selbe Wort: Männerschlussverkauf. Das muss ich mir genauer ansehen. Ich betrete den Laden, ein Männerladen, also nicht mit Männern, sondern mit Kleidung für Männer im Sortiment. Trotzdem, dieses Wortspiel lässt mich kaum noch los: Ich frage die Verkäuferin, wo denn die Männer vom Schlussverkauf sind und ob ich mir diese einmal ansehen könne. 

Leider weiss die Dame nicht annähernd worauf ich hinaus will. Ich lass es bleiben und kann nur noch kopfschüttelnd das Geschäft verlassen. Aber trotzdem, ein super Wortspiel als Marketing-Gag, das muss ich mir merken.

Ka(t)erausflug

Habe ich mich noch vor einigen Jahren gefragt, was es mit dem Begriff Kader auf sich hat; Zwischenzeitlich konnte ich eine Antwort finden.

Kader. Eigentlich stammt diese Bezeichnung aus Militär und Sport. Mehrheitlich fand dieser Begriff in Frankreich und in den sozialistischen Staaten Gebrauch. Kurz: Kader ist eine andere Bezeichnung für Führungskräfte oder für Personen mit besonderen Fähigkeiten.

In meinem Job bin ich nun auch im Kader. Vor einigen Wochen durfte ich erleben, was es mit einem Kader so auf sich hat, denn wir verbrachten einen 2-tägigen Kaderausflug. Wir waren wandern und in einem tollen Hotel. Ein Kaderausflug um den Team-Gedanken zu fördern. Bis zu diesem Moment war ich wirklich der Meinung, dass bei dem Event der Mensch im Zentrum steht. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt: Im Fokus steht der Alkohol. Nicht nur ein Glas, sondern gleich flaschenweise! 

Schlaf und gemütliches Beisammensein merke ich bald, wird überbewertet. Eines nehme ich aber mit: Dem Duden, so scheint es mir, muss da ein Tippfehler unterlaufen sein. Nach diesem Erlebnis bin ich mir sicher: Es muss Kater heissen!